Womöglich befand sich diese Weberameisen-Königin gerade auf ihrem Hochzeitsflug, als sie vor etwa 47 Millionen Jahren in den ehemaligen Messel-See stürzte und ertrank. Die heute in den Tropen lebenden Nachfahren der Gattung Oecophyla konstruieren Nester aus Blättern, welche die Arbeiterinnen mit von den Larven produzierten Seidenfäden miteinander verweben. Ob auch die Eozän-Weberameisen solche Baumeister waren, lässt sich noch nicht sagen, da bislang keine Nester gefunden wurden.
Die Grube Messel südöstlich von Frankfurt ist bekannt für
überaus gut erhaltene Fossilien. Nicht nur Vögel, Reptilien, Fische, Insekten
und Pflanzen, sondern auch Säugetiere aus dem Eozän vor 47 Millionen Jahren sind
in dem Ölschiefer derart gut konserviert, dass teilweise sogar Weichteile
erkennbar sind. Bei systematischen Grabungen werden jährlich rund 3000
Fossilien in sorgfältiger Kleinarbeit geborgen. Das Forschungsinstitut
Senckenberg präsentierte kürzlich einige besonders gut erhaltene Fundstücke aus
den Jahren 2007 und 2008 der Öffentlichkeit. Darunter auch der Neufund einer
Weberameisen-Königin.