… stellen Forscher des Staatlichen Museums
für Naturkunde in Stuttgart nicht nur in ihrer Vitrine "Im Fokus" vor, sondern auch im Fachblatt "Insect Systematics &
Evolution". Versteinerte Larven der uralten Insekten waren bereits
länger bekannt, doch erst Fossilien der ausgewachsenen, geflügelten Tiere
machten es möglich, die außergewöhnlichen Insekten auch einzuordnen - und zwar sogar
als eine neue eigene Ordnung: die sogenannten Coxoplectoptera.
Die Larven der längst ausgestorbenen
Spezies haben eher Ähnlichkeit mit einem Bachflohkrebs. Die adulten Exemplare dagegen
wirken wie eine merkwürdige Mischung aus diversen Insekten: Während das Netzwerk
ihrer Flügeladern dem von Eintagsfliegen ähnelt, erinnern Flügelform und Brust
eher an eine Libelle und die Beine an die Fangbeine einer Gottesanbeterin. Arnold
H. Staniczek und seine Kollegen halten aufgrund des Körperbaus für möglich,
dass die einzigartigen Insekten als Lauerjäger in Fließgewässern lebten und
vielleicht sogar teilweise im Flussbett vergraben auf Beute warteten. Die neue
Ordnung liefert zudem neue Informationen für die Evolution von Insekten und die
Entstehung der Flügel.