Wie Gene in Weibchen auf Sex reagieren

Bei Taufliegen hat die Paarung Einfluss auf eine Reihe von Erbanlagen
Taufliege (Drosophila melanogaster)
Taufliege (Drosophila melanogaster)
© André Karwath
Norwich (Großbritannien) - Sex kann in Taufliegen ganze Kaskaden von Genen einschalten. Wie britische Forscher herausfanden, wirken sich sexuelle Aktivitäten nicht nur auf die Libido und die Fruchtbarkeit aus. Auch andere Bereiche wie Wasserhaushalt, Immunreaktionen, Ernährungs- und Schlafmuster sind betroffen, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „Proceedings oft he Royal Society B“. Sie gehen davon aus, dass ihre Ergebnisse im Prinzip auch auf andere Tiere und den Menschen übertragen werden können.

„Es hat sich herausgestellt, dass ein Protein in der Samenflüssigkeit ein ‚Hauptregulator‘ ist“, sagt Tracey Chapman von der University of East Anglia. Die Leiterin der Studie nimmt an, dass die Männchen damit „einen direkten und umfassenden Einfluss auf das Verhalten und das reproduktive System der Weibchen haben.“ Chapman und ihre Kollegen hatten Genaktivitäten gemessen. Dabei stellten sie fest, dass ein als „Sex-Peptid“ bezeichnetes Protein in der Samenflüssigkeit der Männchen die Ausprägung verschiedenster Gene der weiblichen Taufliege (Drosophila melanogaster) beeinflusst.

Dabei betreffen die Auswirkungen verschiedenste Teile des Körpers und können auch zeitlich erst erheblich nach den sexuellen Aktivitäten auftreten. Außerdem werden bei den Insekten-Weibchen die Wahrnehmung von Nährstoffen und selbst das Sehen verändert. Am Ende beeinflusst das Sex-Peptid sogar die Ablage und Entwicklung der Fliegen-Eier sowie die frühe Embryonalentwicklung der Nachkommen.

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