Drogenkonsum und abnormes Gewicht hängen zusammen
"Abnormes Gewicht und Drogenmissbrauch sind nicht direkt in einer Ursache-Wirkungs-Beziehung miteinander verknüpft. Vielmehr spielen gemeinsame soziale Faktoren sowie allgemeine Unzufriedenheit eine große Rolle", schlussfolgert Sabrina Moinaro. Die Mitarbeiterin des Institute of Clinical Physiology in Pisa und Mitglied des Nationalen Forschungsrats weiter: "Ess-Störungen haben in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen - vor allem unter Kindern. Ich glaube, dass unsere Ergebnisse wichtig sind, um gezielter gegen das Problem vorzugehen."
In der Studie wurden das Essverhalten und der Konsum von Drogen bei mehr als 33.000 Schülern im Alter zwischen 15 und 19 Jahren untersucht. Dabei kam heraus, dass über- und untergewichtige Jugendliche 20 bis 40 Prozent häufiger Drogen konsumierten als ihre normalgewichtigen Altersgenossen. Bei näheren Analysen wurde dann deutlich, dass diesem Verhalten psychosoziale Faktoren wie geringe Selbstachtung, der Bildungsgrad der Eltern oder Einflüsse aus dem Freundeskreis zu Grunde liegen. Häufig wurden bei den betroffenen Heranwachsenden auch negative Sexualerfahrungen bis hin zu Missbrauch in der Kindheit festgestellt. Hinzu kamen erhebliche Probleme in der Schule und mit dem Elternhaus. Gerade wegen dieser Vielschichtigkeit raten die Studienautoren zu den interdisziplinären Maßnahmen.