Starke Kaffeetrinker haben ein geringeres Risiko für Prostatakrebs
„Es ist biologisch plausibel, dass Kaffee das Risiko für Prostatakrebs verringern könnte“, schreiben die Mediziner um Kefeng Wang vom Shengjing Hospital der China Medical University in Shenyang. Frühere Untersuchungen hätten gezeigt, dass Inhaltsstoffe des Kaffees den Zuckerstoffwechsel positiv beeinflussen, entzündungshemmend und als Antioxidans wirken und dadurch die Entstehung und Vermehrung von Krebszellen hemmen könnten. Das Prostatakarzinom ist eine der häufigsten tödlich verlaufenden Krebserkrankungen in Deutschland.
Die Forscher werteten Daten von 16 abgeschlossenen Studien aus, die in Nordamerika, Europa und Japan durchgeführt worden waren. Daran hatten insgesamt etwas mehr als eine Million Männer teilgenommen, von denen im jeweiligen Beobachtungszeitraum 57.732 an Prostatakrebs erkrankten. Diejenigen mit dem stärksten Kaffeekonsum hatten ein bis zu 16 Prozent geringeres Risiko, an einer aggressiven und tödlich verlaufenden Form des Karzinoms zu erkranken, als die Probanden, die im Schnitt nur höchstens eine Tasse pro Tag getrunken hatten. Für langsamer wachsende, lokalisierte Formen des Krebses lag der Wert bei sieben Prozent.
Wie bei jeder Beobachtungsstudie können die Ergebnisse keinen kausalen Zusammenhang nachweisen. Es ist also nicht sicher, ob Männer durch erhöhten Kaffeekonsum ihr Prostatakrebsrisiko senken können. Dafür spricht aber, dass Inhaltsstoffe des Getränks – wie Koffein, Kaffeesäure und Chlorogensäure – Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben, die auf mehrfache Weise krebshemmend sind. Daher wäre ein Schutzeffekt des Kaffeetrinkens durch biologische Mechanismen erklärbar. Eine entsprechende Empfehlung könnte aber erst dann erfolgen, wenn neue Studien eine solche ursächliche Beziehung bestätigt haben.