Nächster Superkontinent zu heiß für Säugetiere

Klimamodell für Pangaea Ultima prognostiziert hohe, lebensfeindliche Temperaturen in 250 Millionen Jahren
In 250 Millionen Jahren wird es auf dem Superkontinent Pangaea Ultima wahrscheinlich sehr heiß.
In 250 Millionen Jahren wird es auf dem Superkontinent Pangaea Ultima wahrscheinlich sehr heiß.
© Alex Farnsworth
Bristol (Großbritannien) - Die Plattentektonik führte über Jahrmillionen zu der heutigen Anordnung der sieben Kontinente. Doch die Bewegung der Landmassen ist keinesfalls abgeschlossen, sondern wird in rund 250 Millionen zu einem neuen Superkontinent – Pangaea Ultima – führen. Alle Kontinente werden sich dann wieder zu einer Landmasse zusammenballen. Säugetiere und damit auch der Mensch werden in dieser fernen Zukunft kaum noch Überlebenschancen haben. Zu diesem Ergebnis kommen britische Geoforschende mit einer Simulation der klimatischen Bedingungen auf Pangaea Ultima. Wie sie in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ berichten, werde es dann auf der Erde schlicht zu heiß für Säugetiere sein.

Seit gut 55 Millionen Jahren breiten sich Säugetiere über die gesamte Erde aus. Dabei profitieren sie von ihrer herausragenden Anpassungsfähigkeit gegen Kälte. Doch Tagestemperaturen von mehr als 40 Grad Celsius vertragen sie langfristig nicht, da die Körperkühlung über die Schweißbildung bei dieser Hitze nicht mehr ausreicht. Wie die Berechnungen von Alexander Farnsworth von der Universität Bristol und seinem Team zeigen, könnten auf Pangaea Ultima sogar Temperaturen von 40 bis 70 Grad Celsius herrschen – und damit das Schicksal der Säugetieren auf der Erde besiegeln.

Farnworth und seine Kolleginnen und Kollegen machten insgesamt drei Faktoren aus, die zu der deutlichen Erhöhung der irdischen Durchschnittstemperaturen führen werden. Durch den starken Vulkanismus, der mit der Verschiebung und Kollision der Kontinente einhergeht, könnte die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre von heute gut 400 auf mehr als 600 ppm – Anteile pro Million – ansteigen. Ein extremer Treibhauseffekt wäre die Folge. Dazu ballen sich die Kontinente bevorzugt rund um den Äquator an, wodurch es zu einem heißen, kontinentalen Klima käme. Als dritten Faktor führen die Forschenden eine um zweieinhalb Prozent erhöhte Strahlungsemission der Sonne in 250 Millionen Jahren auf.

Einen winzigen Hoffnungsschmimmer bietet diese Klimasimulation der fernen Zukunft dennoch. Immerhin acht bis 16 Prozent der Landfläche von Pangaea Ultima könnten noch etwas kühler bleiben, um Säugetieren vereinzelt ein Überleben zu ermöglichen. Da die Studie jedoch bei der Abschätzung der CO2-Konzentration von einer erfolgreichen Minderung der Emissionen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts ausgeht, könnten ohne eine schnelle Emissionsvermeidung die CO2-Konzentrationen schon sehr viel früher auf einem gefährlich hohen Niveau liegen. „Bereits heute machen wir Erfahrungen mit extremer Hitze, die schädlich für die Gesundheit der Menschen ist“, sagt Farnsworth´ Kollege Eunice Lo. So leiden etwa die Staaten auf der arabischen Halbinsel in den Sommermonaten unter extrem hohen Temperaturen. Daher sei es entscheidend, schon jetzt die CO2-Emissionen so schnell wie möglich komplett zu vermeiden.

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