Nachbar-Zwergplanet von Pluto besitzt doch keine Atmosphäre

„Als Makemake an dem Stern vorbeizog und ihn verdeckte, verschwand dieser Stern sehr abrupt und tauchte ebenso abrupt wieder auf, anstatt allmählich dunkler und wieder heller zu werden. Das heißt, dass der kleine Zwergplanet keine signifikante Atmosphäre besitzt“, sagt Erstautor Jose Luis Ortiz. Gleichzeitig konnten die Wissenschaftler bei ihren Messungen auch den Durchmesser von Makemake genauer bestimmen als bislang bekannt. Makemake ist mit seinen 1.430 Kilometern Durchmesser rund ein Drittel kleiner als Pluto. Außerdem konnten die Forscher seine Dichte messen und die Lichtabsorption seiner Oberfläche untersuchen. Letztere ist im Mittel ähnlich stark wie die von schmutzigem Schnee, variiert aber stark.
Makemake läuft zwar circa dreimal pro Jahr an einem Stern vorbei. Meist aber sind die Beobachtungsbedingungen zu schlecht für eine Messung. Entweder sind die betreffenden Sterne zu leuchtschwach oder Makemake steht von der Erde aus gesehen ungünstig, so dass keine passenden Teleskope auf ihn gerichtet werden können. Noch dazu sind solche Verdeckungen schwer vorher zu berechnen.
Neben Makemake ist auch der weiter außen gelegene Eris ein Zwergplanet, der sogar etwas größer ist als Pluto. Auch bei ihm konnten Astronomen in den vergangenen Jahren beim Vorbeizug an einem Stern ermitteln, dass er keine nennenswerte Atmosphäre besitzt. Ortiz freut sich darüber, dass die Messungen nun geglückt sind: „Pluto, Eris und Makemake gehören zu den größeren unter den eisig kalten Himmelskörpern, die weit draußen um die Sonne laufen. Unsere neuen Beobachtungen haben unser Wissen über einen der größten dieser Körper, Makemake, deutlich verbessert.“