NASA gibt Startschuss für neuen Planetenjäger

„Die Entscheidung für TESS hat unsere Chancen erhöht, innerhalb des nächsten Jahrzehnts Spuren von Leben auf einem fernen Planeten zu finden“, freut sich die Planetenforscherin Sara Seager vom MIT. TESS wird vor allem nah gelegene und helle Sterne ins Visier nehmen, aber auch einige schwach leuchtende Sterne untersuchen. Die Wissenschaftler rechnen damit, bis zu 10.000 Exoplaneten vom Umfang der Erde oder größer finden zu können. Die meisten dieser Planeten dürften relativ nah an ihrem Stern liegen, denn das System ist darauf ausgelegt, vor allem Planeten mit kurzen Umlaufzeiten von bis zu zwei Monaten zu entdecken. Die Mission ist besonders darauf abgestimmt, solche Planeten um fremde Sterne zu finden, die anschließend mit der kommenden Generation von Großteleskopen gut untersucht werden können. TESS ist vor allem ein Entdeckungsinstrument, die genaue Untersuchung der nachgewiesenen Exoplaneten bleibt anderen Spähern wie dem James Webb Space Telescope vorbehalten, das voraussichtlich ab 2018 die Nachfolge von Hubble antreten wird.
„Es ist wichtig, die besten Zielkandidaten zu finden, die überzeugende Resultate versprechen. Denn die nachfolgenden Beobachtungen werden schwierig und viel Teleskopzeit benötigen“, erklärt George Ricker vom MIT, der das Projekt leiten wird. Das gegenwärtig im Orbit befindliche Weltraumteleskop Kepler hat bereits rund 2.700 Planetenkandidaten ausfindig machen können, von denen einige hundert verifiziert werden konnten. TESS wird aber eine 400-fach größere Fläche absuchen können. Dazu wird TESS auch auf einer höheren Umlaufbahn als Kepler fliegen und zwischen Mond und Erde positioniert sein. Diese Umlaufbahn ist stabil und gewährt gute und sichere Beobachtungsbedingungen außerhalb der Strahlungsgürtel der Erde.
Außerdem beschloss die NASA den Bau eines Experimentes, das an der Internationalen Raumstation installiert werden soll. Der Neutron Star Interior Composition Explorer (NICER) soll nach Röntgenstrahlung von Neutronensternen suchen. Hiervon erhoffen sich die Wissenschaftler Aufschluss über die Oberfläche und den inneren Aufbau dieser extrem dichten und kompakten exotischen Himmelskörper, die bei der finalen Explosion großer Sterne entstehen.