Kaffeetrinker erkranken seltener an Multipler Sklerose
„Die Aufnahme von Koffein wurde mit einem verringerten Risiko für Parkinson und Alzheimer in Verbindung gebracht“, erläuterte Ellen Mowry von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore. „Unsere Studie zeigt, dass Kaffeegenuss ebenfalls gegen Multiple Sklerose schützen könnte, was die Annahme stützt, dass der Wirkstoff eine schützende Wirkung auf das Gehirn haben könnte.“ Mowry und ihre Kollegen hatten die Daten einer schwedischen Studie mit 1.629 MS-Patienten und 2.807 gesunden Vergleichspersonen sowie die einer US-Studie mit 1.159 MS-Patienten und 1.172 Gesunden analysiert. Die Teilnehmer waren unter anderem nach ihrem Kaffeekonsum befragt worden – und zwar im Jahr beziehungsweise einige Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome von MS. Probanden aus der Vergleichsgruppe der Gesunden wurden über vergleichbare Zeiträume gefragt. Außerdem bezogen die Forscher auch andere mögliche Einflussfaktoren in ihre Berechnungen ein, darunter Alter, Geschlecht, Rauchgewohnheiten, Geschlecht und Gewicht.
Die Ergebnisse beider Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen verstärktem Kaffeegenuss und verringertem MS-Risiko: In der schwedischen Untersuchung hatten diejenigen, die im Jahr vor dem Einsetzen der Symptome täglich mindestens sechs Tassen Kaffee genossen, ein etwa anderthalbfach geringeres Risiko als Kaffeemuffel, an Multipler Sklerose zu erkranken. Eine ähnlich schützende Wirkung hatte starker Kaffeegenuss zehn Jahre vor dem Ausbrechen der Erkrankung. Auch die US-Studie zeigte vergleichbare Zusammenhänge. Hier war der Genuss von mindestens vier Tassen Kaffee am Tag mit einem rund anderthalbfach verringerten Risiko verbunden. Mowry schlug vor, auch einen möglichen Effekt von Koffein auf den Verlauf von MS zu untersuchen, etwa auf das Auftreten von Schüben und auf die langfristigen massiven Einschränkungen, die die schwere Erkrankung mit sich bringen kann.