Erfreut das Herz: Kaffee und Tee unbeschwert genießen

In Maßen genossen senken die Getränke das Risiko für Herz-Kreislauferkranungen
Utrecht (Niederlande) - Kaffee- und Tee-Liebhaber können weiterhin sorglos genießen: Beide Getränke - Kaffee in Maßen, Tee in moderaten, aber durchaus auch in größeren Mengen - fördern tatsächlich die Gesundheit von Herz und Gefäßen. Dies bestätigt nun auch eine umfangreiche Langzeitstudie, die niederländische Forscher im Fachblatt "Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology: Journal of the American Heart Association" vorstellen. Ihren Ergebnissen zufolge senken vor allem mehr als sechs Tassen Tee täglich, aber auch zwei bis vier Tassen Kaffee am Tag das Risiko für Herzkrankheiten und den Tod aufgrund von Herzkrankheiten merklich - und das, ohne das Risiko für einen Schlaganfall zu erhöhen.

"Während frühere Studien gezeigt haben, dass Kaffee und Tee das Risiko für Herzerkrankungen zu reduzieren scheinen, waren Belege für das Schlaganfallrisiko und das Risiko für den Tod durch Herzkrankheiten nicht eindeutig", erläutert Yvonne T. van der Schouw vom University Medical Center Utrecht. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Vorteile des Kaffee- und Teetrinkens auftreten, ohne das Risiko für Schlaganfall oder das Todesrisiko insgesamt zu erhöhen." Schouw und ihre Kollegen hatten insgesamt 37.514 Freiwillige nach ihrem Kaffee- und Tee-Konsum befragt. Über einen Zeitraum von 13 Jahren verfolgten sie darüber hinaus das Auftreten von Herzkreislauf-Erkrankungen und Todesfällen unter den Studienteilnehmern.

Sie stellten fest: Wer mehr als sechs Tassen Tee am Tag genießt, hatte verglichen mit denjenigen, die weniger als eine Tasse am Tag tranken, ein um 36 Prozent niedrigeres Risiko für Herzerkrankungen. Der Genuss von bis zu sechs Tassen Tee täglich war im Vergleich mit einem um 45 Prozent verringerten Todesrisiko durch Herzkrankheiten verbunden. Kaffeetrinker, die zwei bis vier Tassen am Tag genossen, hatten ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko für Herzerkrankungen als Probanden, die weniger als zwei oder mehr als vier Tassen zu sich nahmen. Auch wenn es statistisch nicht bedeutsam war, senkte moderater Kaffeekonsum ebenfalls leicht das Todesrisiko.

Schwächen der Studie sind, dass die Angaben zum Konsum der Getränke auf der Selbsteinschätzung der Teilnehmer beruhten und dass nicht detailliert aufgeschlüsselt wurde, welche Sorten Tee die Befragten tranken. Mit 78 Prozent des gesamten Teekonsums in den Niederlanden macht Schwarzer Tee allerdings einen Großteil des verzehrten Tees aus. Der Grünteeanteil liegt bei 4,6 Prozent. Grundsätzlich unterscheidet sich das Gesundheitsbewusstsein von Kaffee- und Teetrinkern dahingehend, dass Kaffeetrinker häufiger einer weniger gesunden Lebensstil pflegen, etwa rauchen und sich weniger gesund ernähren als Teetrinker. Dies könnte den weniger effektiven Schutz von Kaffee erklären. Zudem ist Tee reich an Antioxidantien, die dazu beitragen könnten, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen zu senken.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: American Heart Association
Yvonne T. van der Schouw et al.; Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology: Journal of the American Heart Association (im Druck)


 

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