Globale Waldzerstörung beziffert
Die Arbeitsgruppe um Omar Masera von der Universidad Nacional Autónoma de México griff für ihre Waldanalyse auf zahlreiche nationale Studien sowie auf Daten der Internationalen Energieagentur und von den Vereinten Nationen zurück. Verlässlich konnten die Forscher so die globale Waldnutzung für das Jahr 2009 beziffern. Mit dem Fokus auf tropische Regenwälder und subtropische Regionen identifizierten sie die Staaten mit der größten Waldzerstörung.
In Asien zählten dazu Pakistan, Nepal, Bhutan, Indonesien und Bangladesch, in Afrika Eritrea, Äthiopien, Kenia, Uganda, Ruanda und Burundi. Trotz seiner riesigen Waldregionen lag in Lateinamerika nur ein Zentrum massiver Waldzerstörung auf der Karibikinsel Haiti. Zwischen Kolumbien, Brasilien und Argentinien schien dagegen das Bewusstsein für eine nachhaltige Waldnutzung zu wachsen, obwohl an bis zu 20 Prozent der Flächen noch Raubbau betrieben wurde.
In ihrer umfassenden Studie sehen Masera und Kollegen eine wichtige Grundlage, um Klimaschutzprojekte im Rahmen der laufenden REDD-Diskussion (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) in Zukunft besser planen zu können. Denn bisher fehlten dem Weltklimarat belastbare Daten. Nur sehr grob schätzten die Klimaforscher die Treibhausgasemissionen durch Abholzung und Brandrodung ab. Den Anteil des nicht nachhaltig genutzten Holzes bezifferten sie lediglich auf zehn Prozent und damit deutlich tiefer als die neue Studie.
Die Wissenschaftler liefern aber nicht nur neue Daten, die in die laufenden Klimaschutzverhandlungen einfließen könnten. Auch sinnvolle Maßnahmen zu Reduktion des CO2-Ausstoßes schlagen sie vor. Neben der Einschränkung von Brandrodung sehen sie in der Verteilung von 100 Millionen Öfen, mit denen die vorwiegend arme Bevölkerung das geschlagene Holz effizienter zum Kochen und Heizen nutzen könnte. Der derzeitige CO2-Ausstoß durch Holzfeuer ließe sich allein dadurch um elf bis 17 Prozent senken. Ungeklärt bleibe allerdings die Finanzierung eines solchen Vorhabens.