Woher die Leuchtkraft der Polarlichter stammt
„Wir haben die Tatsache genutzt, dass gleich acht Raumsonden sich hinter der Erde befanden“, berichtet Vassilis Angelopoulos von der University of California in Los Angeles. Zwei dieser Raumsonden sind die erst vor kurzer Zeit in Dienst gegangenen Artemis-Orbiter, die den Mond umkreisen. Hinzu kamen noch drei THEMIS-Satelliten, die auf unterschiedlichen Bahnen die Erde umlaufen und ihr Magnetfeld untersuchen. Außerdem konnten die Forscher noch auf drei ältere Satelliten zurückgreifen, die bereits seit Jahrzehnten im Einsatz sind.
Die Daten der Raumsonden zeigen, dass sich im Windschatten der Erde langgestreckte Verwirbelungen des Erdmagnetfelds ausbilden. Diese schließen sich an einigen Stellen kurz. Bei diesen Rekonnexion genannten Umorientierungen der magnetischen Feldlinien wird viel Energie freigesetzt. Dadurch erhitzt sich das Plasma im Erdschatten und es kommt zu starken elektrischen Strömen, die sich im dünnen Plasma des Weltalls über viele Erdradien ausbreiten können. Auf diese Weise setzt sich die Energie des Sonnenwindes um in die Energie von Elektronen im Windschatten der Erde. Ein gewisser Teil dieser hochenergetischen Elektronen wiederum wandert Richtung Erde, wo sie rund um die Pole das bekannte Leuchten erzeugen.