Warum manche Korallenfische klein bleiben wollen
"Innerhalb der Gruppe haben nur die zwei größten Fische - ein Männchen und ein Weibchen - das Recht zur Paarung. Alle anderen sind Weibchen, die fünf bis zehn Prozent kleiner sind", sagt Marian Wong von der James Cook University in Townsville. Er und seine Kollegen wollten herausfinden, wie die wenige Zentimeter großen Korallengrundeln (Paragobiodon xanthosomus) ihre Körpergröße regulieren. Sie stellten fest, dass ein untergeordneter Fisch, dessen Größe sich nur noch wenig von der des dominierenden Rivalen unterscheidet, ein aggressives Verhalten auslöst. Dadurch wurde der kleinere Fisch meist aus der Gruppe und dem Schutz der Korallen vertrieben, was seine Überlebenschance verringerte. Offenbar bemühen sich die Fische aktiv darum, klein zu bleiben, um nicht zu provozieren. Angebotene Extraportionen von Nahrung lehnten sie ab. Dies sei eine bisher nicht bekannte Möglichkeit, sagt Wong, eine hierarchische Ordnung stabil zu halten. Wie verbreitet ein selbst auferlegter Nahrungsverzicht in der Natur ist, können die Forscher noch nicht sagen.
doi: 10.1016/j.cub.2008.02.063