Trinken bis zum Umfallen schlägt auf den Kopf
"Es ist einleuchtend, zu erwarten, dass diese Unterschiede im deklarativen Gedächtnis die akademische Leistung beeinflussen", sagt María Parada von der Universidade de Santiago de Compostela. Allerdings gebe es neben dem Alkoholgenuss auch andere Dinge, die den Zusammenhang beeinflussen und erklären könnten - darunter etwa die individuellen Anstrengungen des Studenten oder die Anwesenheit in Kursen und Vorlesungen. Die Forscher hatten insgesamt 122 Studentinnen und Studenten im Alter zwischen 18 und 20 Jahren untersucht. Sie unterzogen die Probanden einer Reihe von Lern- und Gedächtnistests und unterteilten sie grundsätzlich in zwei Gruppen: in jene, die sich an Besäufnissen beteiligten, und jene, die dies nicht taten.
Zwtl: Mehr Alkohol, weniger gutes verbales Auffassungsvermögen
Studenten, die sich mit Vorliebe übermäßigem Alkoholgenuss hingaben, zeigten bei bestimmten Gedächtnisaufgaben deutlich geringere Leistungen als ihre mäßiger trinkenden Altersgenossen. "Komasaufen steht in Zusammenhang mit einem schlechteren verbalen deklarativen Gedächtnis, unabhängig vom Geschlecht", schreiben Parada und Kollegen. Der beobachtete Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn andere Faktoren wie intellektuelles Niveau, neurologische oder psychologische Vorerkrankungen, der Konsum anderer Drogen oder Fälle von Alkoholismus in der Familie in den Berechnungen berücksichtigt wurden.
Die größte Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit regelmäßigem starkem Alkoholkonsum wird eher Problemen wie Verkehrsunfällen, öffentlicher Unruhen oder möglicher Gewalt gewidmet. Den wenigsten Studenten sei die hirnschädigenden Wirkungen von Komasaufen bewusst, sagt Parada. In Anbetracht dessen, dass der Hippocampus - einer entscheidend an Lernen und Gedächtnis beteiligten Hirnregion - bei Heranwachsenden besonders empfindlich für die schädigende Wirkung von Alkohol ist, sind die Ergebnisse nach Ansicht der Forscher durchaus schlüssig.