Spanischer Kaiseradler erholt sich sichtlich
"Die Studie zeigt, dass die Art sich erholt hat und gut auf die Schutzaktionen anspricht", erläutert Santi Mañosa von der Universität Barcelona. "Wichtiger als die Zahl der erreichten Paare ist der Trend in Richtung Erholung." Dieser sei den Bemühungen zu verdanken, von Menschen verursachte Todesursachen unter Kontrolle zu bekommen. Die Situation sei nicht verzweifelt, sondern tatsächlich ermutigend, doch die Wachsamkeit dürfe in keinem Fall gesenkt werden. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte Mañosa eine Art Volkszählung des Spanischen Kaiseradlers (Aquila adalberti) auf der Iberischen Halbinsel - jenem Teil Europas südwestlich der Pyrenäen - durchgeführt. Diese bevölkerungsstatistische Studie der Raubvögel ergab, dass sich der Bestand seit den 1970er Jahren mit Ausnahme eines leichten Einbruchs in den 1990er Jahren kontinuierlich erholt: Von 38 Paaren im Jahr 1974 über 198 Paare im 2004 bis hin zu 253 Paaren im Jahr 2008. Auf jedes Weibchen kamen im Jahr durchschnittlich zwischen 1,19 und 1,29 Küken.
Einige der größten Gefahren für den Spanischen Kaiseradler liegen in offenen Stromleitungen und in Giftködern, mit denen die Zahl anderer Räuber in Schach gehalten werden soll. Auch wenn die Hauptbedrohungen nicht in jedem Landstrich die gleichen sind, ist zentral, dass die Vögel ausreichend Nist- und Jagdmöglichkeiten zur Verfügung haben. Daher ist essenziell, ebenso die Kaninchenpopulation zu schützen, weil die Nager während der Brutsaison die Hauptnahrungsquelle der Räuber darstellen. Die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Bereichen, von Forschern über Jäger und Förster bis hin zu Energielieferanten, ist wichtig, um die Existenzgrundlagen des Spanischen Kaiseradlers auch weiterhin zu schützen. Die Verantwortung läge bei allen, so die Biologen.