Robust wie Diamant
„Wir haben einen neuen Typ eines Kohlenstoffmaterials erschaffen, das sich vergleichbar schwer zusammendrücken lässt wie Diamant“, sagt Lin Wang vom Geophysikalischen Labor der Carnegie Institution in Argonne. Gemeinsam mit seinen Kollegen von weiteren US-Universitäten mischten sie ein Pulver aus winzigen Kohlenstoff-Käfigen mit dem Lösungsmittel Xylol. In einer Diamantpresszelle drückten sie dieses Gemisch mit extrem hohen Drücken zusammen.
Ab einer Belastung von über 32 Gigapascal zerbrachen die geordnet aufgebauten C-60-Käfige in kleinere Einheiten. Dank des Lösungsmittels verharrten die Kohlenstoffatome jedoch weitgehend an ihrer ursprünglichen Position. So war der neue Werkstoff im Detail zwar ungeordnet amorph, über weitere Entfernungen aber weiterhin geordnet kristallin aufgebaut. Genau diese sehr ungewöhnliche Kombination machen Wang und Kollegen für die große Härte des Materials verantwortlich, die auch ohne äußeren Druck bei Normalbedingungen erhalten blieb.
Diese Ergebnisse werden nicht nur bei Festkörperphysikern auf großes Interesse stoßen. „Da das Material auch unter Normalbedingungen existieren kann, könnte es für viele praktische Anwendungen genutzt werden. Harte, nicht komprimierbare Werkstoffe aus günstigen Ausgangssubstanzen könnten so für zahlreiche Werkzeuge zur Bearbeitung etwas weniger widerstandsfähiger Materialien wie Metalle oder bestimmte Kristalle in der Industrie eingesetzt werden.
Hart wie Diamant – amorph wie Glas
Ein fluffiger Diamant
Theoretischer Weltrekord: Deutlich härter als Diamant