RNA-Therapie senkt den Cholesterinspiegel
"Medikamente auf RNA-Basis würden Menschen eine Behandlung ermöglichen, deren erhöhter Cholesterinspiegel nicht ausreichend auf vorhandene Mittel reagiert. Es wäre auch möglich, beide Arten von Medikamenten zu kombinieren", sagt Jay Horton vom University of Texas Southwestern Medical Center in Dallas, ein Mitglied des Forschungsteams. Ziel der Wissenschaftler war es, das Gen PCSK9 in der Leber zu blockieren. Es war bekannt, dass Menschen mit einem angeborenen Defekt dieses Gens einen um 28 Prozent verringerten LDL-Cholesterinspiegel haben und mit geringerer Wahrscheinlichkeit an Arteriosklerose erkranken.
Forscher des Pharmaunternehmens Alnylam Pharmaceuticals in Cambridge stellten die benötigten RNA-Moleküle her und schlossen sie in Nanopartikel aus fettähnlichen Substanzen ein. In dieser Form intravenös verabreicht, drang der Wirkstoff in Leberzellen der Versuchstiere ein und blockierte das PCSK9-Gen. Die Folge war ein Absinken des Cholesterinspiegels um bis zu 60 Prozent. Die Wirkung einer Injektion hielt drei Wochen an. Dabei veränderte sich in den Experimenten mit Affen der Gehalt an "gutem" HDL-Cholesterin nicht. Auch RNA-Präparate, die das menschliche PCSK9-Gen blockieren, haben die Forscher bereits hergestellt und an genetisch veränderten Mäusen erfolgreich getestet.