Prostatakrebs: Therapieansatz gegen Metastasen

Hemmstoffe könnten die Ausbreitung von Krebszellen im Körper verhindern
Philadelphia (USA) - Aggressive Formen von Prostatakrebs bilden Metastasen. Zurzeit gibt es keine Therapie, die das verhindert. Doch in Tierversuchen konnten amerikanische Forscher jetzt zeigen, dass das Protein Stat3 eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung eines Prostatakarzinoms spielt. Je nachdem wie viel dieses Gen regulierenden Proteins von den Krebszellen produziert wurde, stieg oder sank das Ausmaß der Metastasenbildung. Das liefert einen Ansatzpunkt für künftige Therapien: Der Einsatz von Stat3-Hemmstoffen könnte der Metastasenbildung vorbeugen, schreiben die Wissenschaftler im "American Journal of Pathology".

"Das ist der erste Nachweis dafür, dass Stat3 die Metastasenbildung von Prostatakrebs beeinflusst", sagt Marja Nevalainen vom Krebszentrum der Thomas Jefferson University in Philadelphia. Sie und ihre Kollegen stellten fest, dass der Transkriptionsfaktor Stat3 in 77 Prozent der Prostatametastasen von Lymphknoten und in 66 Prozent der Knochenmetastasen aktiv ist. Genetisch veränderte Mäuse, die das Protein im Überschuss produzierten, bildeten verstärkt Tochtergeschwülste. Versuche mit Kulturen menschlicher Prostatakrebszellen zeigten, dass Stat3 die Beweglichkeit der Zellen erhöht und damit die Fähigkeit zur Ausbreitung im Körper verstärkt. In Tierexperimenten wollen die Forscher nun prüfen, ob sich mit Stat3-Hemmstoffen die Entstehung von Metastasen verhindern lässt.

Thomas Jefferson University
Quelle: "Stat3 Promotes Metastatic Progression of Prostate Cancer", Junaid Abdulghani et al., American Journal of Pathology, Vol. 172, p. 1717 (2008), doi: 10.2353/ajpath.2008.071054


 

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