Neuer Mechanismus zur Entstehung von Brustkrebs entdeckt
"Träger von Mutationen bestimmter Gene haben ein besonders hohes Risiko für Brustkrebs", sagt Miquel Angel Pujana vom Bellvitge Biomedical Research Institute (IDIBELL) in Barcelona. Gleichzeitig ist sich der Studienautor aber sicher, dass diese Mutationen bei einzelnen Betroffenen höchst unterschiedliche Auswirkungen haben können: "Das ist zum Teil mit anderen genetischen Einflussfaktoren zu erklären, die auf diese Erbanlagen wirken." Insgesamt haben die Forscher bisher schon über 20 verschiedene Mutationen entdeckt, die sich im Zusammenspiel auf die Entwicklung des Brustkrebses auswirken können: "Abhängig von der Kombination all dieser genetischen Faktoren kann das Risiko, dass sich tatsächlich Krebs entwickelt, steigen oder sinken", betont Pujana.
Eine entscheidende Rolle kommt dem Zusammenspiel zweier Gene (BRCA1 und HMMR) zu. Denn in ihnen ist die Erbinformation für die Produktion zweier Proteine gespeichert, die sich erheblich auf die Entwicklung von Brustzellen auswirken. Trägt eines der Gene eine Mutation oder sind gar beide Erbanlagen betroffen, verändert sich auch die Architektur der Brustzellen. Dies kann im ungünstigen Fall dazu führen, dass sich ein gefährlicher Tumor entwickelt. Pujana und seine Kollegen hatten diesen vorher unbekannten Mechanismus nach genetischen Analysen von betroffenen Familien entdeckt.