Mediterrane Küche gegen Depressionen
"Allerdings ist die Rolle der Ernährungsgewohnheiten insgesamt möglicherweise wichtiger als der Effekt einzelner Komponenten", schreiben Almudena Sánchez-Villegas, von der Universität von Las Palmas de Gran Canaria und Kollegen. Es sei plausibel, dass zusammenwirkende Kombinationen einiger Substanzen wie Vitamine, bestimmte Fettsäuren oder Antioxidantien ein angemessenes Maß an Schutz gegen Depressionen bieten. Die Forscher untersuchten für ihre Studie insgesamt 10.094 gesunde Spanier, die zu Beginn der Untersuchung einen Fragebogen rund um ihre Ernährungsgewohnheiten ausgefüllt hatten. Auf der Basis von neun Merkmalen - darunter wenig Alkohol sowie geringe Mengen an Fleisch und Milchprodukten auf dem Speisplan, dafür viel Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst, Gemüse und Fisch - beurteilten Sánchez-Villegas und Kollegen, in welchem Ausmaß sich die Probanden an eine mediterrane Ernährungsweise hielten.
Im Durchschnitt 4,4 Jahre nach der Eingangsbefragung waren unter den Studienteilnehmern 480 neue Fälle von Depressionen aufgetreten. Dabei fiel auf: Wer sich am nächsten an der mediterranen Ernährungsweise orientierte, hatte ein um dreißig Prozent geringeres Risiko für Depressionen als diejenigen, die sich am wenigsten auf diese Art und Weise ernährten. Dieser Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn die Forscher andere Aspekte einer gesunden Lebensweise für ihre Berechnungen berücksichtigten. Als Erklärung für den beobachteten Schutzeffekt halten sie für möglich: Bestimmte Komponenten der Lebensmittel der typisch mediterranen Küche könnten die Blutgefäßfunktion verbessern, Entzündungsreaktionen entgegenwirken, das Risiko für Herzkrankheiten verringern und Zellschäden vorbeugen - allesamt Faktoren, die auch bei der Entstehung von Depressionen eine Rolle spielen können.