Mechanismus entdeckt: Wie Darmbakterien das Körpergewicht beeinflussen
„Durch welchen Mechanismus der FXR-Signalweg im Darm die Entwicklung von Fettleibigkeit beeinflusst, ist noch nicht vollständig erforscht“, schreiben Frank Gonzalez vom National Cancer Institute in Bethesda und Kollegen. Es sei aber bekannt, dass das Protein Farnesoid-X-Rezeptor (FXR) Teil einer biochemischen Reaktionskette ist, die den Fett- und Zuckerstoffwechsel reguliert. Mäuse, denen dieser Rezeptor fehlte, verhielten sich so wie normale Mäuse, die mit ihrer Nahrung Tempol einnahmen: Sie wurden auch bei kalorienreicher Ernährung nicht mehr fett und behielten einen niedrigen Blutzuckerspiegel.
Diese Wirkung erzielte das Tempol indirekt, indem es das Spektrum der Bakterienarten im Darm veränderte. Schon nach fünf Tagen waren die Milchsäurebakterien der Gattung Lactobacillus im Blinddarm nahezu ganz verschwunden. Zusätzlich sank die Zahl an Clostridien. Beide Bakteriengruppen produzieren Enzyme, die im Darm enthaltene Verbindungen von Gallensäuren abbauen. Findet dieser Abbau nicht mehr in ausreichendem Maß statt, steigt deren Konzentration stark an. Und das hemmt die Funktion des FXR-Proteins in den Darmzellen, wie die Forscher schließlich nachweisen konnten. Eine Hemmung des FXR-Signalwegs auf direktem Weg durch andere Wirkstoffe wäre daher vielleicht eine Möglichkeit, Fettleibigkeit zu verhindern oder zu behandeln. Noch ist allerdings nicht erwiesen, ob die mit Mäusen erzielten Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind.
Darmbakterien als Schlankmacher
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