Mangrovenwälder speichern enorme Mengen Treibhausgas

"Mangroven zählen zu den kohlenstoffreichsten Wäldern in den Tropen und enthalten durchschnittlich 1.023 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar", berichten Daniel C. Donato vom US-amerikanischen Forest Service (USDA) in Hilo auf Hawaii. Zusammen mit finnischen und indonesischen Kollegen untersuchte er Mangrovenwälder auf den indonesischen Inseln Java, Borneo und Sulawesi und im Ganges-Delta von Bangladesch. Die Bodenproben, die die Wissenschaftler auf ihren Expeditionen in die regelmäßig vom Meerwasser überfluteten Wälder nahmen, offenbarten sehr hohe Kohlenstoffkonzentrationen. Verantwortlich dafür sind Laub und Äste der Bäume, die unter Sauerstoffabschluss langsam verrotten.
In den vergangenen 50 Jahren wurden laut Donato und Kollegen 30 bis 50 Prozent der weltweiten Mangrovenwälder unter anderem durch den intensiven Ausbau von Shrimp-Farmen zerstört. Deren Fläche ist allerdings im Vergleich zur Rodung klassischer Regenwälder mit weniger als einem Prozent sehr klein. Dennoch schätzen die Forscher den Anteil an freigesetztem Treibhausgas, der durch den Rückgang der Tropenwälder insgesamt verursacht wird, auf etwa zehn Prozent.
"Unsere Daten zeigen, dass die Bedeutung tropischer Überschwemmungswälder für den Klimawandel signifikant zunehmen könnte", schreiben Donato und Kollegen. Mangrovenwälder müssten daher wirksamer geschützt werden als heute. Nach Aussage der Forscher könne ihre Studie wichtige Aspekte für das globale Waldschutzabkommen REDD+ (Reduced Emissions from Deforestation and Degradation) liefern, auf das sich die Staatengemeinschaft der Vereinten Nationen auf dem Klimagipfel 2010 in Cancún geeinigt hatten.