Licht kontrolliert mikroskopisch kleinen Roboterarm

"Diese lichtgesteuerten Module brauchen keinen Kabelanschluss und können daher in Wasser eingesetzt werden", sagt Masahiro Irie vom Forschungszentrum für Intelligente Moleküle an der Rikkyo Unversität in Tokio. Heute verfügbare Antriebe, die auf der Basis von Piezokristallen funktionieren, bisher nur in trockener Umgebung und sind für biomedizinische Laborautomaten nur eingeschränkt nutzbar. Ihren ersten Prototyp eines lichtgesteuerten Roboterarms fertigten Irie und Kollegen aus zahlreichen, Bruchteile von Millimetern kleinen Kristallen. Diese Kristalle bestanden aus lichtaktiven organischen Makromolekülen, so genannten Diarylethenen. Unter ultraviolettem Licht verlagerten sich die Moleküle und der Roboterarm beugte sich. Bestrahlt mit sichtbarem Licht dagegen fanden die Moleküle in die ursprüngliche Anordnung zurück und das Modul streckte sich wieder. In den Versuchen überstand der Prototyp mehr als 1.000 Biegezyklen ohne Ermüdungserscheinungen.
Ausgehend von diesem ersten lichtaktiven Modul können nun komplexere, mikromechanische Maschinen für die Laboranalytik entwickelt werden. Vor einer breiten Anwendung müssten diese jedoch ihre Haltbarkeit und Regelfähigkeit per Lichtstrahl unter Beweis stellen. Gelingt dieser Schritt, lockt mit den über Lichtpulse steuerbaren Modulen eine vielseitige Alternative zu den bereits verfügbaren Antrieben auf der Basis von Piezokristallen.