Gefahr am Berg - Wie Lawinen wirklich entstehen

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass schwache Schneeschichten viel leichter brechen können als bisher gedacht", schreiben Joachim Heierli von der Universität Karlsruhe und seine Kollegen von der University of Edinburgh und vom Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik in Freiburg. So könnten bereits dünne Schneebretter bei geringer Hangneigung abbrechen und eine Lawine bilden. Verantwortlich dafür sind von außen unsichtbare Risse und Verlagerungen von Schneekristallen. Dadurch verringert sich die Stabilität innerhalb einer Schneeschicht.
Nach Abschätzungen der Forscher reicht schon der Druck aus, den ein einzelner Skifahrer auf eine Schneedecke ausübt, um gefährliche Lawinen loszutreten. Die neuen Erkenntnisse, die sich auch mit Lawinenbeobachtungen aus der Vergangenheit decken, könnten die Verlässlichkeit von Lawinenwarnungen in Zukunft signifikant verbessern. Neben Temperatur, Schneemenge und Hangneigung müsste dazu allerdings der Aufbau der Schneeschichten selbst untersucht werden. Da sich das schwierig gestalten wird, gilt es für Skifahrer, noch vorsichtiger und vorausschauender gen Tal zu sausen.