Erst durch Darmkeime wird Schokolade gesund
„Wenn man Schokolade isst, wird sie von Bifidobakterien und Milchsäurebakterien abgebaut, die dabei entzündungshemmende Substanzen bilden“, erklärte Maria Moore aus der Arbeitsgruppe von John Finley an der Louisiana State University in Baton Rouge. Die Forscher untersuchten, wie Kakaopulver in einem Labormodell des menschlichen Darms verdaut wird. Die Samen des Kakaobaums enthalten Bestandteile wie Polyphenole – darunter insbesondere das Epicatechin – und Ballaststoffe, die durch die Verdauungsenzyme nicht abgebaut und daher nicht direkt verwertet werden können. Durch Zusatz menschlicher Darmkeime wie Bifidobakterien, die unter Sauerstoffausschluss leben, entstanden im Labor nach sechs bis zwölf Stunden kurzkettige Fettsäuren und Spaltprodukte der Polyphenole. Diese Moleküle waren so klein, dass sie durch die Darmwand in das Blut gelangen könnten. Die Wissenschaftler konnten unter anderem die Produktion von Buttersäure und Propionsäure nachweisen, deren entzündungshemmende Effekte bekannt sind.
So ließe sich erklären, warum Schokoladenkonsum vor Arteriosklerose schützt und das Schlaganfallrisiko verringert. Eine Ernährung, die das Wachstum von Bifidobakterien und Milchsäurebakterien im Darm unterstützt, könnte die Schutzwirkung noch verstärken, sagte Finley. So müsste es den gesundheitlichen Nutzen erhöhen, den Konsum von Schokolade mit Früchten wie Granatäpfeln oder Präbiotika aus unverdaulichen Kohlenhydraten zu kombinieren.