Ehe lässt Frauen trinken - und macht Männer abstinent

US-Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Beziehungsstatus und Alkoholkonsum
Verheiratete Frauen trinken in Ehen mehr Alkohol als ledige.
Verheiratete Frauen trinken in Ehen mehr Alkohol als ledige.
© Deutsche Fotothek
Denver (USA) - Männer in einer langjährigen Ehe mäßigen sich beim Trinken von Alkohol. Dagegen trinken verheiratete Frauen etwas mehr. Dies ist das Ergebnis von mehreren Studien, die US-Forscher gerade ausgewertet haben. Ihre Ergebnisse stellten die Wissenschaftler jetzt auf dem 107. jährlichen Treffen der „American Sociological Association“ in Denver vor.

„Verheiratete Männer trinken weniger Alkohol als Singles, Geschiedene oder Witwer“, heißt es in der Untersuchung, die von Corinne Reczek geleitet wurde. Die Professorin für Soziologie an der University of Cincinnati analysierte gemeinsam mit Kolleginnen von mehreren anderen US-Hochschulen gleich drei langjährige Studien. Danach trinken Männer generell zwar mehr als Frauen. In einer Ehe reduzieren sie aber ihren Konsum, nähern sich quasi von oben dem Level ihrer Partnerinnen an. Genau umgekehrt ist es bei den Frauen, die gemeinsam mit ihrem Mann mehr Alkohol trinken, als sie es sonst tun würden.

Sowohl bei den Männern wie bei den Frauen hatten die Forscher die Anzahl der Drinks gemessen, die von den Probanden innerhalb eines Monats getrunken wurden. Dabei stellte Reczeks Team unter anderem fest, dass Männer nach einer Scheidung mehr Alkohol konsumieren als Frauen. Über alle Beziehungs-Kategorien hinweg hatten die Männer ebenfalls größere Probleme, die durch Alkohol verursacht wurden. In künftigen Studien wollen die Forscherinnen beispielsweise auch ethnische Zusammenhänge prüfen.

Zu den analysierten Erhebungen gehörte unter anderem die „Wisconsin Longitudinal Study“ (WLS). Daran nahmen über 10.000 Männer und Frauen teil, die 1957 die Highschool abschlossen hatten. Die Teilnehmer wurden 1957, 1975, 1993 und 2004 intensiv befragt, mehr als die Hälfte davon auch bezüglich ihres Alkoholkonsums. Die zwei weiteren Studien mit zusammen 120 Probanden waren das „Marital Quality Over the Life Course Projekt“ (Laufzeit 2003 bis 2006) sowie die „Relationships and Health Habits Over the Life Course Study“ (2007 bis 2010).

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Quelle: „Marital Status, Marital Transitions, and Alcohol Use: A Mixed-Methods Study“, Corinne Reczek et al.; Vortrag 107. jährliches Treffen der „American Sociological Association“ in Denver


 

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