Der Antimagnet – Tarnkappe für magnetische Felder
"Wir glauben, dass einige Labore schon bald mit dem Bau eines Antimagneten beginnen könnten", sagt Alvar Sanchez von der Universitat Autònoma de Barcelona. Zusammen mit seinen Kollegen führte er zahlreiche Simulationen am Computer durch und fand damit einen möglichen Bauplan für einen Antimagneten. So müsste dieser aus einer supraleitenden Kapsel bestehen, die elektrischem Strom keinen Widerstand entgegensetzt. Der Vorteil der Supraleiter-Kapsel: Aus seinem Inneren kann kein Magnetfeld nach außen dringen. Um umgekehrt auch äußere Magnetfelder abzuschirmen, sollten einige Schichten aus einem sogenannten Metamaterial um die Kapsel gewickelt werden. Diese streng symmetrisch strukturierten Werkstoffe wirken als Tarnmantel für elektromagnetische Wellen.
Nicht nur Personen mit Herzschrittmacher könnten von der Entwicklung eines abschirmenden Antimagneten profitieren. Auch für die Tarnung von Militärschiffen ist diese Technologie prinzipiell geeignet.
Um ein Magnetfeld abzuschirmen, nutzen Physiker und Ingenieure bislang dünne Schichten aus sogenanntem µ-Metall (gesprochen: mü). Das Konzept eines Antimagneten reicht allerdings deutlich weiter. Denn er schafft nicht nur einen Innenraum, in den kein Magnetfeld eindringen kann. Auch von außen wäre ein Antimagnet quasi magnetisch unsichtbar. Ein äußeres Magnetfeld würde sich völlig ungestört ausbreiten können.