Beruhigender Körpergeruch

Bei Frauen, die sich in ihrer Beziehung sicher fühlen, verringert der Geruch des Partners messbare körperliche Stressreaktionen
Körpergeruch des Partners verringert den Stress.
Körpergeruch des Partners verringert den Stress.
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Stockholm (Schweden) - Der Körpergeruch des geliebten Partners hat eine beruhigende Wirkung – zumindest dann, wenn die Liebesbeziehung als sicher empfunden wird. In einer kleinen schwedischen Studie bestätigte nicht nur das subjektive Wohlbefinden weiblicher Testpersonen, sondern auch die objektiv messbare Reaktion ihres Körpers auf Stress diesen positiven Einfluss einer männlichen Bezugsperson. Eine stabile Paarbeziehung vorausgesetzt, vermittelt der Geruch des Mannes offenbar ein Gefühl der Sicherheit für die Frau, berichten die Psychologen im Fachblatt „Physiology & Behavior“. Ob auch die Frau durch ihren Körpergeruch eine stressabbauende Wirkung auf den Mann hat, ist noch nicht untersucht.

„Regelmäßiges Schnuppern an seinen Bezugspersonen könnte möglicherweise gesundheitsfördernd sein und unangemessenen Stressreaktionen entgegenwirken“, schreiben die Forscher um Anna Blomkvist von der Stockholm University. Der lange Zeit in seiner Bedeutung unterschätzte Geruchssinn des Menschen spiele sowohl bei Kleinkindern als auch bei Erwachsenen eine wichtige Rolle für die Entwicklung und Festigung sozialer Bindungen. Frühere Untersuchungen konnten bereits eine stressabbauende Wirkung des Mannes auf Frauen nachweisen, die dadurch zustande kam, dass der jeweilige Lebenspartner in unmittelbarer Nähe oder zumindest sichtbar war. Die neue Studie sollte prüfen, ob auch die Wahrnehmung des vertrauten männlichen Körpergeruchs denselben Effekt hat und ob die Stabilität der Beziehung dabei von Bedeutung ist.

Die 34 weiblichen heterosexuellen Testpersonen waren durchschnittlich 23 Jahre alt und hatten seit mindestens vier Monaten – im Schnitt waren es 40 Monate – eine Liebesbeziehung. Als Stressauslöser diente ein leichter Elektroschock, der als unangenehm, aber nicht als schmerzhaft empfunden wurde. Der an der Hand gemessene Hautwiderstand gab Auskunft über die Stärke der körperlichen Stressreaktion. Die Probandinnen und ihre Partner sammelten Duftstoffe ihres Körpergeruchs mit Baumwollhemden, die in drei Nächten getragen und dann getrennt in verschlossenen Plastiktüten verpackt worden waren. Ein frisch gewaschenes und ein mit Rosenduft imprägniertes Hemd setzten die Psychologen als zusätzliche Geruchsquellen im Test ein. Durch den Fragenkatalog eines standardisierten psychologischen Tests ermittelten sie, wie die Frauen die Sicherheit ihrer Partnerbindung auf einer Skala zwischen 1 und 7 einschätzten.

Jede Frau atmete jeweils fünf Minuten lang den Geruch der vier unterschiedlichen Hemden ein. Während der ersten zwei Minuten wurden fünf kurze Elektroschocks verabreicht. Alle Frauen bewerteten die elektrische Reizung als am wenigsten unangenehm, wenn sie dabei den Geruch ihres Partners wahrgenommen hatten. Auch die Messwerte des Hautwiderstands zeigten dann die geringsten körperlichen Stressreaktionen an – allerdings nur bei denen, die sich in ihrer Liebesbeziehung sicher fühlten. Bei den übrigen verursachte der Geruch des Partners sogar höhere Stresswerte als die anderen Gerüche, trotz gegenteiliger Angaben der Testpersonen über ihre Empfindungen. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse die große Bedeutung, die Signale des menschlichen Körpergeruchs für enge soziale Bindungen auch zwischen Erwachsenen haben.

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