Bambus soll Afrikas Wälder retten
"Bambus ist ein Riesengras, das natürlicherweise in Afrika wächst und eine tragfähige, saubere und nachhaltige Alternative zum Holz-Brennstoff bietet", meint Coosje Hoogendoorn, Generaldirektorin des "International Network for Bamboo and Rattan" (INBAR). "Ohne eine solche Alternative wird Holz hier in den nächsten Jahrzehnten die primäre Energiequelle der Haushalte bleiben." Und das hätte unter anderem verheerende Konsequenzen für das Klima: Die Verbrennung von Holz in afrikanischen Haushalten würde in den nächsten Jahren Milliarden Tonnen von Treibhausgasen in die Atmosphäre entlassen. Zusätzlich trage die Rodung der tropischen Wälder zum Klimawandel bei - von den langfristigen gesundheitlichen Folgen des eingeatmeten Rauchs ganz zu schweigen.
Sieben bis zehn Tonnen Holz sind nötig, um eine Tonne Holzkohle herzustellen. Danach dauert es zwei bis sechs Jahrzehnte, bis die abgeschlagene Wälder wieder aufgeforstet sind. Dagegen kann tropischer Bambus bereits nach drei Jahren geerntet werden. Denn Bambus gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen auf unserem Planeten: Es wurden bereits Wachstums-Geschwindigkeiten von über einem Meter pro Tag gemessen. Und da die Halme stark verholzen, wird das Riesengras unter günstigen Bedingungen mehr als 30 Meter hoch. Die ganze Pflanze kann genutzt werden, um Holzkohle zu produzieren. Hinzu kommt ein hoher Heizwert. China ist weltweit führend in der Produktion und Nutzung von Holzkohle aus Bambus. Die Initiative von INBAR ist nun die erste, die diese grüne Technologie in Afrika einführt. Das Projekt wird unter anderem von der EU unterstützt.