Alte Menschen mit Depressionen leiden häufig unter Vitamin D-Mangel
"Die klinische Bedeutung unserer Studie wird dadurch unterstrichen, dass 39 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen unserer Testpersonen nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt waren", erklären Witte Hoogendijk und seine Kollegen vom Medizinischen Zentrum der Vrije Universiteit Amsterdam. Die Ärzte untersuchten 1282 Menschen im Alter zwischen 65 und 95 Jahren. Bei 26 diagnostizierten sie schwere, bei 169 leichte Formen einer Depression.
Bei beiden Gruppen depressiver Probanden lagen die Blutspiegel von Vitamin D 14 Prozent unter dem Durchschnittswert. Menschen mit leichten Depressionen hatten um fünf Prozent erhöhte Parathormon- Blutwerte, bei schweren Depressionen war der Hormonspiegel um 33 Prozent angestiegen. Mögliche Einflussfaktoren wie Geschlecht, Körpergewicht, Tabakkonsum, Gesundheitsstatus und körperliche Fitness hatten die Forscher bei der Auswertung der Daten berücksichtigt. Sowohl Vitamin D-Mangel als auch die Überproduktion des Parathormons lassen sich relativ einfach durch entsprechende Ernährung, Vitamin- und Kalziumpräparate sowie eine verstärkte Sonnenbestrahlung normalisieren. Ob solche Maßnahmen als Therapie oder Vorbeugung gegen Depressionen im Alter wirksam wären, müssen weitere Studien zeigen.