Zu viel Kaffee verringert Erfolg künstlicher Befruchtung
„Wir waren zwar nicht überrascht darüber, dass Kaffeekonsum die Schwangerschaftsrate bei einer IVF beeinträchtigt. Aber wir waren überrascht über das Ausmaß des Effekts“, sagte Ulrik Schiøler Kesmodel vom Universitätshospital in Aarhus. An seiner Studie nahmen knapp 4.000 Frauen teil, die sich einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Darunter waren auch Fälle, in denen entnommene Eizellen durch intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) befruchtet wurden. Vor Beginn der Behandlung und vor jedem neuen Zyklus gaben alle Frauen Auskunft über ihren Konsum an Kaffee, Alkohol und Tabak. Zusätzliche Einflussfaktoren wie Alter, Körpergewicht, Ursache der Unfruchtbarkeit und Anzahl der übertragenen Embryos wurden bei der statistischen Auswertung berücksichtigt.
Ein Kaffeekonsum von fünf oder mehr Tassen pro Tag zu Beginn der Behandlung verringerte den Erfolg einer künstlichen Befruchtung: Die Schwangerschaftsrate halbierte sich und die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt sank um 40 Prozent. Die statistische Relevanz des zweiten Werts müsse allerdings durch eine größere Studie noch bestätigt werden, sagte Kesmodel. Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass Rauchen das Einnisten des Embryos in die Gebärmutter sowie den weiteren Verlauf der Schwangerschaft bis zur Geburt negativ beeinflusst. Für Kaffee dagegen waren die bisher vorliegenden Ergebnisse widersprüchlich. Die neue Studie sollte die Frauen nicht unnötig beunruhigen, erklärt der Forscher. Er halte es aber für vernünftig, während der IVF den Kaffeekonsum zu beschränken. Völlig verzichten müsse man allerdings nicht. Denn im Einklang mit einigen anderen Studien könne man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass eine schädliche Wirkung des Getränks tatsächlich erst ab 4-6 Tassen pro Tag eintritt.