Zu viel Fruchtzucker macht fett
Die Verbraucher sollten mehr darauf achten, was sie essen, und anhand der Kennzeichnung überprüfen, wie viel Zucker ein Produkt enthält, sagt Alexandra Shapiro von der University of Florida in Gainesville. Sie und ihre Kollegen stellten in Tierversuchen fest, dass ein hoher Fructosekonsum einen Anstieg des Blutfettspiegels bewirkt. Aus anderen Studien ist bekannt, dass dadurch der Übergang von Leptin aus dem Blut in das Gehirn blockiert und dessen Appetit drosselnde Wirkung verhindert wird. Die Forscher waren aber überrascht, dass dieser Effekt schon lange vor einer merklichen Gewichtszunahme eintreten kann.
Die Wissenschaftler fütterten Ratten sechs Monate lang mit einer Nahrung, der eine große Menge an Fructose zugesetzt war. Danach ergaben sich zwar für das Körpergewicht und den Leptinspiegel im Blut ähnliche Werte wie bei fructosefrei ernährten Kontrolltieren. Aber die Blutfettwerte waren erhöht und die Ratten reagierten auf eine Leptininjektion nicht mehr mit verringerter Nahrungsaufnahme. Die Tiere waren also allein durch die Fructoseaufnahme leptinresistent, aber noch nicht fett geworden. Erhielten die Ratten nach der fructosereichen Ernährung zwei Wochen lang eine kalorien- und fettreiche Nahrung, nahm ihr Körpergewicht deutlich stärker zu als das der zuvor normal ernährten Vergleichstiere.
Diese Ergebnisse verweisen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der globalen Zunahme des Fructosekonsums und der Fettleibigkeitsepidemie, sagt Shapiro. Der natürliche Gehalt an Fructose in Obst ist unbedenklich. Softdrinks und verschiedene Lebensmittel jedoch werden durch fructosehaltigen Maissirup oft so stark gesüßt, dass ein übermäßiger Konsum dieser Produkte gesundheitlich problematisch sein könnte. Die Forscher wollen nun überprüfen, ob sich eine durch Fructose erzeugte Leptinresistenz durch fructosefreie Ernährung rückgängig machen lässt.