Wie Brustkrebszellen resistent werden können
"Diese Studie weist uns an, eine neue Richtung einzuschlagen, um andere Behandlungsstrategien zu erforschen", sagte Rebecca Riggins vom Krebszentrum der Georgetown University in Washington. Wieso die verstärkte Cholesterinbildung der Brustkrebszellen als Schutzschild gegen Tamoxifen wirkt, wissen die Forscher noch nicht. Eine Erklärung wäre, so Riggins, dass ein erhöhter Cholesteringehalt der Krebszellhüllen die Bindung oder den Eintritt des Medikaments verhindert. Es wäre aber auch möglich, dass ein Anstieg der Cholesterinmenge in den Mitochondrien, den Energie erzeugenden Zellbestandteilen, die Krebszellen vor dem Absterben schützt. Denn die Mitochondrien spielen eine wichtige Rolle bei der Auslösung des Zelltodes durch Tamoxifen.
In Versuchen mit Zellkulturen konnten Riggins und ihre Kollegen nachweisen, dass Tamoxifen-resistente, Östrogenrezeptor-positive Brustkrebszellen verstärkt einen bestimmten Typ des Östrogenrezeptors bilden. Das aktiviert ein Enzym, das an der Cholesterinproduktion beteiligt ist. Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, ob bereits verfügbare Cholesterin-Blocker wie die Statine geeignet sind, die Wirksamkeit von Tamoxifen zu verbessern, oder ob dazu neue Hemmstoffe entwickelt werden müssen.