Wer schlecht schläft hat häufiger Schnupfen

Dauer und Qualität des Schlafes beeinflussen das Ausmaß von Erkältungssymptomen
Pittsburgh (USA) - Zu wenig Schlaf schwächt das Immunsystem. Das bestätigt jetzt eine amerikanische Studie an einem konkreten Beispiel. Sie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und der Anfälligkeit für Erkältungssymptome nach einer Infektion mit Schnupfenviren. Danach war eine Schlafdauer von weniger als sieben Stunden mit einem deutlich erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden. Ein durch Wachperioden unterbrochener Schlaf verstärkte diesen Zusammenhang. Demnach könnte schlechter Schlaf bestimmte Immunfunktionen stören und dadurch die Abwehrkraft gegenüber Virusinfektionen schwächen, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "Archives of Internal Medicine".

Auch wenn diese Studie aufgrund ihrer Konzeption keine ursächliche Beziehung nachweisen könne, sprächen die Ergebnisse stark dafür, dass der Schlaf die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten beeinflusst, schreiben Sheldon Cohen von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh und seine Kollegen. Die Forscher hatten 153 gesunde Personen im Alter zwischen 21 und 55 Jahren zunächst zwei Wochen lang täglich nach ihrer Schlafdauer und der schlaflos im Bett verbrachten Zeit befragt. Dann infizierten sie die Probanden über Nasentropfen mit Rhinoviren. Fünf Tage später gaben die Testpersonen an, ob Schnupfensymptome auftraten. Außerdem wurden Proben von Nasenschleim auf Viren untersucht. Nach 28 Tagen entnahmen die Forscher Blutproben, um sie auf Antikörper zu testen.

Je geringer die Schlafdauer, desto höher war das Schnupfenrisiko. Wer im Schnitt weniger als sieben Stunden schlief, erhöhte die Erkrankungswahrscheinlichkeit auf das Dreifache gegenüber denen, die länger schliefen. Wer nach dem Zu-Bett-gehen mehr als acht Prozent der Zeit bis zum Aufstehen wach liegt, hat sogar ein mehr als fünffach erhöhtes Schnupfenrisiko, verglichen mit denen, die weniger Zeit wach bleiben. Die Rate der Virusinfektionen war aber bei allen Probanden gleich. Der Unterschied bestand darin, ob sich Krankheitssymptome entwickelten oder nicht. "Eine mögliche Erklärung wäre", so die Forscher, "dass Schlafstörungen die Regulation entzündungsfördernder Cytokine, Histamine und anderer Faktoren beeinflussen, die als Antwort auf eine Infektion freigesetzt werden."

Archives of Internal Medicine
Quelle: "Sleep Habits and Susceptibility to the Common Cold", Sheldon Cohen et al.; Archives of Internal Medicine, Vol. 169(1), p.62 (2009)


 

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