Wen schon die erste Zigarette abhängig macht

"Wesentlich ist, dass unsere Ergebnisse die Anfälligkeit eines Einzelnen für Nikotinabhängigkeit erklären können", erläutert Steven Laviolette von der University of Western Ontario im kanadischen London. Die Wissenschaftler konnten identifizieren, welche speziellen Dopamin-Rezeptoren genau es sind, die die Empfänglichkeit für belohnende und damit abhängig machende Eigenschaften des Nikotins regulieren. Mehr noch: Sie waren sogar in der Lage, diese Rezeptoren zu manipulieren. Darüber ließe sich möglicherweise kontrollieren, ob Nikotin als belohnend oder abstoßend empfunden wird.
Die Empfänglichkeit für die Wirkung von Nikotin beim Erstkontakt wird vermutlich im so genannten Mesolimbischen Dopamin-System gesteuert. Es war bisher aber relativ wenig darüber bekannt, wie genau dieses System die anfängliche Anfälligkeit für Nikotin kontrollieren könnte. Nikotin interagiert mit einer ganzen Reihe von Signalwegen im Hirn und produziert so belohnende und abhängig machende Effekte. Bei den ersten Kontakten mit der Substanz empfinden viele sie als hochgradig unangenehm oder sogar abstoßend und angenehme Wirkung und Abhängigkeit stellen sich erst nach einer Weile ein. Andere dagegen verspüren ein starkes Belohnungsgefühl und verfallen dem Nikotin sofort. "Diesen Unterschied wollten wir untersuchen", sagt Laviolette.