Warnung für Flussfluten funktioniert

„In seiner Testphase konnte das System Fluten bis zu zwei Wochen vorher ankündigen“, berichtete Peter Burek vom Joint Research Center (JRC) im italienischen Ispra. So ermittelte das „Glofas“-Programm (Global Flood Awareness System) vergangenen Herbst den Scheitelpunkt für das Hochwasser im südostasiatischen Mekong bis zu 15 Tage vorher. Angewandt auf die Flut des Murrumbidgee River in Australien im März dieses Jahres, lieferte Glofas immerhin noch eine zuverlässige Vorhersage eine knappe Woche vorher.
Möglich wurde dieser Erfolg durch die Kopplung verfügbarer Wettervorhersagen mit hydrologischen Modellen der jeweiligen Region. Dabei beachten die JRC-Forscher, die Glofas zusammen mit Kollegen vom European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF) entwickelt haben, sowohl den exakten Flussverlauf als auch Landschaftsform und geologischen Untergrund. Auf etwa einen Tag genau kann mit einer hohen räumlichen Auflösung der Flutvorhersage von 10 Kilometern vor den drohenden Wassermassen gewarnt werden.
Für Europa ist das System bereits soweit gediehen, dass Flussanrainer entsprechende Flutwarnungen online abrufen können. Doch mit zunehmender Zuverlässigkeit wächst auch international das Interesse an dem europäischen Warnsystem. Langfristig streben die Glofas-Entwickler sogar eine Vorhersage bis zu 30 Tage vorher an. Damit bliebe Anwohnern genug Zeit, nicht nur sich selbst in Sicherheit zu bringen, sondern auch einen Teil ihres Hab und Guts.
http://meetingorganizer.copernicus.org/EGU2012/EGU2012-3993.pdf