Vor Diabetes: Verräter im Stoffwechsel
"Diese Ergebnisse unterstreichen die mögliche Rolle des Aminosäure-Stoffwechsels in der Frühphase der Krankheitsentstehung von Diabetes und legen nahe, dass Aminosäure-Profile die Risikoeinschätzung von Diabetes unterstützen könnten", schreiben Robert Gerszten vom Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School in Charlestown und Kollegen. Moderne Methoden ermöglichen es, ein Profil des Stoffwechselstatus aus einer Blutprobe zu erstellen. Die Forscher hatten in ihrer Studie mit insgesamt 2422 Probanden über einen Zeitraum von zwölf Jahren hinweg untersucht, ob solche Profile helfen können, die Entwicklung von Diabetes abzuschätzen. Mithilfe von Massenspektrometrie erstellten sie zu Beginn der Studie detaillierte Stoffwechselprofile der Freiwilligen.
Während des Studienzeitraumes entwickelten 201 der Teilnehmer einen Diabetes. Gerszten und seine Kollegen stellten fest, dass tatsächlich fünf Aminosäuren mit künftigem Diabetes in Verbindung standen: Isoleucin, Leucin, Valin, Tyrosin und Phenylalanin. Diesen Zusammenhang konnten sie zudem in einer unabhängigen Gruppe von Freiwilligen bestätigen. Die Forscher fassen zusammen, dass weitere Untersuchungen absichern könnten, ob Messungen der Aminosäuren im Plasma helfen könnten, Patienten auszumachen, bei denen sich ein frühes Eingreifen zur Verringerung des Diabetesrisikos lohnt. Zudem ließen sich möglicherweise auch biologische Mechanismen aufklären, in denen bestimmte Aminosäuren eine Rolle bei der Förderung von Diabetes vom Typ 2 spielen.