Vitamine während der Krebstherapie könnten schädlich sein

Die Einnahme von Vitaminpräparaten, die der Therapie entgegen wirken können, ist bei Patientinnen mit Brustkrebs sehr verbreitet
New York (USA) - Viele Brustkrebspatientinnen nehmen während der Behandlung Antioxidantien ein. Dabei ist bisher nicht geklärt, ob dadurch die Wirksamkeit einer Strahlen- oder Chemotherapie beeinträchtigt wird. Darauf weisen amerikanische Mediziner in einer Studie hin. Bei manchen Formen der Krebsbehandlung entstehen im Tumor reaktive Sauerstoffverbindungen, die für das Abtöten von Krebszellen wichtig sein könnten und durch die Zufuhr von Antioxidantien schneller inaktiviert würden. Es seien dringend Studien nötig, die diesen möglichen Zusammenhang klären, schreiben die Forscher im Fachblatt "Cancer".

Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin und Selen wirken als Antioxidans und sind oft Bestandteile von Multivitaminpräparaten. Sowohl die Einzelwirkstoffe als auch die Mischpräparate werden von Krebspatienten häufig eingenommen, unter anderem um Nebenwirkungen abzumildern. Dazu befragten Heather Greenlee von der Columbia University in New York und ihre Kollegen 663 Brustkrebspatientinnen, die durch Strahlen-, Hormon- oder Chemotherapie behandelt wurden. 60 Prozent gaben an, Antioxidantien eingenommen zu haben, 70 Prozent davon mehr als die empfohlene Tagesdosis. Noch gibt es keine gesicherten Daten darüber, so die Forscher, ob die Einnahme solcher Präparate einen positiven oder negativen Einfluss auf den Erfolg der Behandlung, das Ausmaß von Nebenwirkungen und die Überlebensrate der Frauen haben.

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Quelle: "Prevalence and predictors of antioxidant supplement use during breast cancer treatment: The Long Island Breast Cancer Study Project", Heather Greenlee et al., Cancer, Online-Publikation, 2009, DOI: 10.1002/cncr.24378


 

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