Verhaltensauffällig durch zu wenig Schlaf?
"Wir konnten zeigen, dass eine kurze Schlafdauer und Schlafprobleme in Zusammenhang stehen mit Verhaltenssymptomen von ADHS", erläutert Juulia Paavonen von der Universität Helsinki. "Ebenso konnten wir zeigen, dass kurzer Schlaf per se Verhaltenssymptome erhöht, unabhängig von Schlafschwierigkeiten." Paavonen und ihre Kollegen hatten für ihre Studie das Schlafverhalten von 146 Mädchen und 134 Jungen verfolgt. Sie nutzten dazu nicht nur Angaben der Eltern, sondern setzen auch Geräte ein, um den Schlafrhythmus nachverfolgen zu können.
Zwischen kürzerer Schlafdauer und tatsächlichen Schlafproblemen konnten die Wissenschaftler keinen Zusammenhang finden. Kinder, deren durchschnittliche Schlafdauer 7,7 Stunden unterschritt, waren aber hyperaktiver und impulsiver als die, die länger schliefen, beobachteten die Forscher. Auf Unaufmerksamkeit wirkte sich weniger Schlaf nicht aus. Schlafprobleme dagegen beeinflussten Aufmerksamkeit ebenso wie Hyperaktivität und Impulsivität. "Diese Ergebnisse legen nahe, dass es wahrscheinlich wichtig sein könnte, bei Kindern für ausreichende Schlafzeiten zu sorgen, um Verhaltenssymptome zu verhindern", so Paavonen. Dennoch seien weitere ausführlichere Studien notwendig, um die tatsächlichen Ursächlichkeiten abzusichern.