Verborgener Asteroidenkrater aufgespürt
Über rund ein Zehntel der Erdoberfläche verteilten sich die nach dem Einschlag hoch geschleuderten Trümmerteile im australasiatischen Streufeld. Besonders wenige Zentimeter große, schwarze Glasobjekte wurden in Südostasien, Australien und sogar in der Antarktis gefunden. Diese so genannte Tektite entstanden aus der Gesteinsschmelze, die sich beim Einschlag des Asteroiden gebildet hatten. Dank der Verteilung dieser Tektiten schlugen Kerry Sieh von der Nanyang Technical University in Singapur und sein Team die Position des Kraters auf dem Bolaven-Plateau vor. Der Krater selbst wurde durch Basaltschichten, ausgestoßen bei späteren Vulkanausbrüchen, verdeckt.
Zusätzlich zu den Tektit-Funden untersuchte Sieh nun die unteren Bodenschichten an hunderten Orten rund 200 Kilometer um die wahrscheinliche Kraterposition. Diese Bodenschichten bestehen aus kantigen Gesteinstrümmern, die durch hohe Drücke verdichtet und zu größeren Konglomeraten zusammengebacken wurden. Über die Verteilung und die Mächtigkeit dieser so genannten Brekzien ließ sich nun die Position des etwa 17 auf 13 Kilometer großen Einschlagkraters auf dem Bolaven-Plateau bestätigen.
Diese Studie zeigt, wie mit vielen geologischen Hinweisen zusammen die Ortung von verdeckten Einschlagskratern gelingen kann. Parallel gewannen die Forschenden genauere Einblicke in die vielen Prozesse, die beim Einschlag eines großen Asteoriden auftreten können.