Verborgener Asteroidenkrater aufgespürt

Geologische Studien untermauern den genauen Einschlagsort im Süden von Laos.
Geologische Schichten in der Kraterregion
Geologische Schichten in der Kraterregion
© Kerry Sieh
Singapur (Singapur) - Vor 789.000 Jahren schlug ein großer Asteroid in Südostasien auf. Doch über Jahrzehnte konnten Geologen keinen Krater, der beim Einschlag entstanden sein musste, ausfindig machen. Erst vor vier Jahren fand eine Forschergruppe aus Singapur erste Hinweise auf dem Bolaven-Hochplateau in Laos. Nun gelang es den gleichen Forschenden, die Position des Kraters mit weiteren geologischen Untersuchungen der Bodenschichten zu untermauern. Ihre Analysen stellen sie im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences“ vor.

Über rund ein Zehntel der Erdoberfläche verteilten sich die nach dem Einschlag hoch geschleuderten Trümmerteile im australasiatischen Streufeld. Besonders wenige Zentimeter große, schwarze Glasobjekte wurden in Südostasien, Australien und sogar in der Antarktis gefunden. Diese so genannte Tektite entstanden aus der Gesteinsschmelze, die sich beim Einschlag des Asteroiden gebildet hatten. Dank der Verteilung dieser Tektiten schlugen Kerry Sieh von der Nanyang Technical University in Singapur und sein Team die Position des Kraters auf dem Bolaven-Plateau vor. Der Krater selbst wurde durch Basaltschichten, ausgestoßen bei späteren Vulkanausbrüchen, verdeckt.

Zusätzlich zu den Tektit-Funden untersuchte Sieh nun die unteren Bodenschichten an hunderten Orten rund 200 Kilometer um die wahrscheinliche Kraterposition. Diese Bodenschichten bestehen aus kantigen Gesteinstrümmern, die durch hohe Drücke verdichtet und zu größeren Konglomeraten zusammengebacken wurden. Über die Verteilung und die Mächtigkeit dieser so genannten Brekzien ließ sich nun die Position des etwa 17 auf 13 Kilometer großen Einschlagkraters auf dem Bolaven-Plateau bestätigen.

Diese Studie zeigt, wie mit vielen geologischen Hinweisen zusammen die Ortung von verdeckten Einschlagskratern gelingen kann. Parallel gewannen die Forschenden genauere Einblicke in die vielen Prozesse, die beim Einschlag eines großen Asteoriden auftreten können.

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