Tägliches Frühstück – geringeres Diabetesrisiko für Kinder
„Ein regelmäßiges Frühstück könnte – insbesondere beim Verzehr von ballaststoffreichen Cerealien – davor schützen, schon früh ein erhöhtes Diabetesrisiko zu entwickeln“, schreiben Angela Donin von der St. George's University of London und Kollegen. Ihre Beobachtungsstudie könne zwar einen kausalen Zusammenhang nicht nachweisen, lege diesen jedoch nahe. Denn auch nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren wie körperliche Aktivität, Einkommensverhältnisse und Körperfettanteil blieben die Ergebnisse weiterhin statistisch signifikant.
Die Forscher erfassten Daten von 4116 englischen Schulkindern im Alter von 9 bis 10 Jahren. Etwa jedes vierte Kind gab an, nicht täglich zu frühstücken. Im Vergleich zu den anderen hatten diese Kinder um 26 bis 27 Prozent höhere Werte für den Insulinspiegel und die Insulinresistenz; die normalen und Langzeit-Blutzuckerwerte waren nur leicht erhöht. Die Insulinresistenz gibt an, wie empfindlich Muskel-, Leber- und Fettzellen auf das Hormon Insulin reagieren, um für einen normalen Blutzuckerspiegel zu sorgen. Beim Typ-2-Diabetes wird zum Ausgleich einer verstärkten Insulinresistenz vermehrt Insulin produziert. Wer zum Frühstück ballaststoffhaltige Getreideprodukte verzehrte, zeigte eine geringere Insulinresistenz als Kinder, die morgens nur Toastbrot oder anderes aßen.
Ein Teil der Probanden gab auch Auskunft über ihr Essverhalten während eines gesamten Tagesverlaufs. Wurden die Ernährungsunterschiede, die sich aus diesen zusätzlichen Daten ergaben, in die Auswertung einbezogen, blieb der Zusammenhang zwischen Frühstück und Diabetesrisiko trotzdem bestehen. Wenn sich in weiteren Untersuchungen ein kausaler Zusammenhang bestätigen sollte, stellt sich die Frage nach dem Mechanismus. Die frühe Aufnahme von Kalorien bei Tagesbeginn, eine direkte positive Wirkung von Ballaststoffen oder die erhöhte Zahl von Mahlzeiten am Tag könnten eine Rolle spielen.