Styropor & Co. bringen Power in Biodiesel
"Da Polystyrol rund 22 Gewichtsprozent aller Plastikarten mit großem Volumen ausmacht, ist es reizvoll, Methoden zur Umwandlung dieses Plastikmülls in Energie zu entwickeln", schreiben Song-Charng Kong und Najeeb Kuzhiyil von der Iowa State University. Sie hatten Polystyrol in Anteilen von zwei bis zwanzig Gewichtsprozent zu herkömmlichem Biodiesel gemischt und damit einen Traktormotor befeuert, der als Stromgenerator diente. Die Testreihen zeigten, dass Beimischungen von bis zu 5 Prozent die Motorleistung in etwa demselben Maße steigerte. Darüber allerdings sanken die Leistungswerte wieder. Kong vermutet, dass die Viskosität des Gemisches, die durch die Molekülketten des Kunststoffs steigt, das Einspritzverhalten verändert. Bis zu fünf Prozent Beimischung wirke sich dies positiv aus, weil die dickere Flüssigkeit höheren Druck in der Düse erzeuge und ein früheres Einspritzen ermögliche, so Kong. Danach jedoch werde die Flüssigkeit zu dick, so dass sie nicht komplett verbrenne und so die Motorleistung sinke.
Polystyrol ist durch Wärme leicht verformbar und kommt in Alltagsgegenständen von Joghurtbechern bis CD-Hüllen vor, ebenso in der Elektrotechnik oder ist in geschäumter Form vor allem als Styropor bekannt. Es ist zwar beständig gegenüber wässrigen Laugen, löst sich aber gut in unpolaren organischen Lösungsmitteln, zu denen auch Benzin gehört.