Strom aus dem Spoiler
"Diese Module eröffnen die Möglichkeit, Strom aus bisher nicht genutzter Energie zu erzeugen", sagt Yiannis Andreopoulos vom City College of New York. Er testete mit seiner Arbeitsgruppe etwa ein mal zwei Zentimeter großes Piezoelement im Luftstrom eines Windkanals. Dabei wirbelten diese teils turbulent hin und her und erzeugten durch diese Bewegungen elektrischen Strom. Verantwortlich ist der Piezo-Effekt, der beispielsweise auch in elektronischen Feuerzeugen aus dem Fingerdruck die Zündspannung für die Flamme liefert. Besonders effizient wirbelte das Piezomodul, wenn es in den turbulenten Luftstrom am Ausgang eines Hohlzylinders gehängt wurde.
Andreopoulos ist sich wohl bewusst, dass man mit diesem "Luftstrom" die Lichtmaschine als zentrales Kraftwerk im Auto nicht ersetzen kann. Aber sie könne durchaus entlastet werden und so den Benzinverbrauch des Fahrzeugs senken helfen. Ein ähnliches Ziel verfolgen andere Wissenschaftler mit thermoelektrischen Modulen, die Strom aus der Hitze des Autoauspuffs gewinnen können.
Allerdings bleibt fraglich, ob solche Piezo-Generatoren jemals die Marktreife - sei es im Fahrzeug- oder gar im Flugzeugbau - erreichen werden. Aber eingebaut in ein verlockendes Spoiler-Design könnte sich vielleicht ein Nischenmarkt in der Tuning-Gemeinde entwickeln.