Sonnenflecken lassen Flusspegel steigen
"Für das letzte Jahrhundert fanden wir eine starke Korrelation zwischen der Anzahl der Sonnenflecken und [...] größeren Flussströmungen", berichten Pablo J. D. Mauas und seine Kollegen von der Universität Buenos Aires und dem Nationalen Forschungszentrum für Agrartechnologie. Die Forscher analysierten die Pegelstände des Rio Paraná bei Corrientes, etwa 900 Kilometer nördlich von Buenos Aires. Zwischen 1904 und 2003 konnten sie eine Zunahme der Wassermassen um etwa 20 Prozent feststellen. Dieser Effekt beruhe nach Aussage der Forscher hauptsächlich auf der globalen Erwärmung.
Aber eine Schwankung des Flusspegels alle elf Jahre dagegen konnten sie mit 99 prozentiger Sicherheit auf die Anzahl der Sonnenflecken zurückführen, die ebenfalls in einem 11-Jahres-Rhythmus verstärkt auftreten. In diesen Jahren steigt auch die Aktivität der Sonne an, die laut Mauas zu höheren Temperaturen in tropischen Regionen in Südamerika führe. Mehr Wasser könne verdunsten, wodurch es zu stärkeren Niederschläge im Zuflussgebiet des Rio Paraná komme.
Sowohl die messbaren Auswirkungen des Klimawandels als auch des El Niño-Phänomens – eine etwa alle fünf Jahre auftretende Oszillation im Pazifik – rechneten die Wissenschaftler aus ihren Abschätzungen heraus. Bevor allerdings das Zählen der Sonnenflecken in genaueren Klimamodellen berücksichtigt wird, sollte der Zusammenhang zwischen Sonnenaktivitäten und Klima erst in anderen Regionen der Erde überprüft werden. Mauas ist sich jedoch sicher, dass die Sonnenflecken für eine Abschätzung von Niederschlagsmengen wichtige Daten lieferten: "Diese Ergebnisse sind ein Schritt vorwärts auf eine Vorhersage von Flussfluten mit einer großen sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung."