Rauchen erhöht das Risiko für bestimmte Darmkrebsarten

Ältere Raucherinnen können DNA-Schäden nicht mehr so gut ausbessern
San Diego (USA) - Jede Körperzelle verfügt über Enzyme, die DNA-Schäden reparieren. Ist deren Funktion beeinträchtigt, steigt das Krebsrisiko. Amerikanische Forscher haben jetzt festgestellt, dass Raucherinnen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit an einer Form von Darmkrebs erkranken, die auf dem Fehlen solcher Reparaturenzyme beruht. Das Risiko für andere Darmkrebsformen war dagegen unabhängig vom Tabakkonsum. Offenbar gebe es unterschiedliche Risikofaktoren für verschiedene Unterarten von Dick- und Enddarmkarzinomen, erklärten die Mediziner auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research in San Diego.

"Tabakgiftstoffe scheinen DNA-Reparaturgene daran zu hindern, ihre schützenden Enzyme zu bilden", sagte Paul Limburg von der Mayo Clinic in Rochester. Er und seine Kollegen hatten Gewebeproben kolorektaler Karzinome von 432 älteren Frauen untersucht. Insbesondere stellten sie fest, in welchen Fällen eines oder mehrere von vier bekannten DNA-Reparaturenzymen fehlten. Ein Vergleich mit dem Rauchverhalten der Patientinnen lieferte keinen Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und generellem Darmkrebsrisiko. Umso deutlicher ergab sich aber eine Beziehung zwischen dem Ausmaß des Rauchens und der Wahrscheinlichkeit von Darmkrebsformen mit fehlenden Reparaturenzymen. Für Raucherinnen erhöhte sich das Risiko für diese Darmkrebsformen um mehr als das Doppelte, bei einem Konsum von über 30 Zigaretten pro Tag sogar um das Dreifache. Weitere Studien müssten zeigen, so Limburg, ob der für ältere Frauen nachgewiesene Zusammenhang auch für Männer und junge Menschen zutrifft.

Mayo Clinic
Quelle: Beitrag zur Jahrestagung der American Association for Cancer Research in San Diego


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg