Prostatakrebs: DNA-Test soll bei Diagnose und Wahl der Therapie helfen
"Dieses Ergebnis gibt eine Antwort auf eine der wichtigsten klinischen Fragen zum Prostatakrebs - ob es möglich ist, in einem frühen Stadium zwischen aggressiven und langsam wachsenden Krebsformen zu unterscheiden", sagt Jianfeng Xu vom Wake Forest University Baptist Medical Center in Winston-Salem. Er und seine Kollegen verglichen DNA-Sequenzen des Erbguts von 4800 Männern, bei denen aggressive Prostatakarzinome diagnostiziert wurden, mit denen von 12.000 Männern, die an langsam wachsenden Krebsformen erkrankt waren. Dabei entdeckten sie eine DNA-Region, die mit einem um 25 Prozent erhöhten Risiko für die gefährlichere Krankheitsvariante gekoppelt war.
Ein solches einzelnes genetisches Merkmal mit mäßig großer Auswirkung reiche noch nicht aus, um zuverlässige Vorsorgetests durchzuführen, sagt Xu. Daher suchen die Forscher nun nach weiteren Merkmalen, die später einmal für routinemäßig durchgeführte DNA-Tests geeignet wären. Genetische Untersuchungen dieser Art würden helfen, unnötige Krebstherapien, die mit starken Nebenwirkungen verbunden sind, zu vermeiden. Sie könnten auch dazu beitragen, besonders gefährdete Männer intensiver zu überwachen und gefährliche Prostatatumoren so frühzeitig zu erkennen, dass sich die Heilungschancen verbessern.