Prostatakrebs: Aspirin hilft nach der Therapie

Eingesetzt als Blutverdünner, blockiert das Medikament das weitere Krebswachstum und unterstützt so die Behandlung
Chicago / Dallas (USA) - Prostatakrebspatienten profitieren davon, nach der Behandlung dauerhaft den Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure einzunehmen. In einer amerikanischen Studie sank die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsform zu sterben, um mehr als die Hälfte, wenn die Männer regelmäßig Aspirin als Blutgerinnungshemmer eingenommen hatten. Besonders ausgeprägt war die Schutzwirkung bei Patienten mit stark aggressiven Krebsformen, schreiben die Forscher im „Journal of Clinical Oncology“.

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Aspirin das Wachstum von Tumorzellen bei Prostatakrebs verhindert“, sagt Kevin Choe vom Southwestern Medical Center der University of Tennessee, ein Mitglied des Forscherteams von Stanley Liauw an der University of Chicago. An der Studie nahmen 5955 Männer mit lokal begrenztem Prostatakarzinom teil, die durch eine Strahlentherapie oder die chirurgische Entfernung der Prostata behandelt worden waren. Ein Drittel von ihnen nahm regelmäßig blutgerinnungshemmende Mittel wie Warfarin, Clopidogrel, Enoxaparin oder Aspirin ein.

Von diesen Patienten starben drei Prozent, bezogen auf einen Zeitraum von zehn Jahren. Bei den anderen waren es acht Prozent. Das Risiko, dass der Krebs wiederkehrte oder dass sich Metastasen bildeten, war für die Gerinnungshemmer-Gruppe deutlich geringer. In dieser Gruppe lag die Krebssterberate für Männer mit besonders aggressiven Krebsformen bei vier Prozent – weit unter dem Wert von 19 Prozent der anderen Patienten. Nach einer zusätzlichen Analyse ließ sich dieser Effekt hauptsächlich auf die Einnahme von Aspirin zurückführen. Insgesamt senkte dieses Mittel die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu sterben, um 57 Prozent. Bevor man aber Aspirin allen Prostatapatienten empfehlen könne, sagt Choe, müsse zunächst die optimale Dosierung ermittelt werden.

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