Osteoporosemittel schützt auch vor Brustkrebs
"Wenn eine Frau ein Osteoporosemittel nehmen muss und kein erhöhtes Thromboserisiko besitzt, wäre Raloxifen eine gute Wahl, da es auch gegen invasiven Brustkrebs schützt", sagt Elizabeth Barrett-Connor von der University of California in San Diego. Zusammen mit Deborah Grady von der University of California in San Francisco und anderen Kollegen wertete sie Daten einer früheren Studie mit mehr als 10.000 älteren Frauen aus. Die Probandinnen hatten nach der Menopause im Schnitt 5,6 Jahre lang Raloxifen oder ein Plazebo eingenommen. Das Medikament senkte das Risiko, an invasivem Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs zu erkranken, um 55 Prozent. Für andere Brustkrebsformen bestand dieser Zusammenhang nicht.
"Wie bei jeder Therapie müssen Nutzen und Risiken gegeneinander abgewogen werden. Für Raloxifen bestehen die Nebenwirkungen unter anderem in einem erhöhten Risiko für Blutgerinnsel und Schlaganfall", sagt Grady. Besonders Frauen mit hohem Brustkrebs- und geringem Thromboserisiko würden von dem Medikament profitieren, zumal dadurch zusätzlich die nach den Wechseljahren erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Osteoporose gesenkt werden könne.
Raloxifen (Handelsnamen: Evista, Optruma) gehört zur Gruppe der synthetischen, selektiven Östrogenrezeptor-Modulatoren, die zur Behandlung und Prävention der Osteoporose bei Frauen nach der Menopause eingesetzt werden.