Künstliches Bindeprotein verhindert Alzheimer-Plaques
"Wenn wir verhindern können, dass sich diese Ablagerungen im Gehirn bilden und wenn es gelingt, dass sich vorhandene Plaques auflösen, wäre das eine viel versprechende Strategie gegen die Alzheimer-Krankheit", sagt Leila Luheshi vom Department of Genetics der University of Cambridge. Sie und ihre Kollegen hatten nachgewiesen, dass sich ein von schwedischen Forschern hergestellter Affibody so an Beta-Amyloid-Moleküle ankoppelt, dass sich diese nicht mehr zusammenlagern können. In Reagenzglasversuchen löste die Zugabe des Proteins bereits vorhandene Amyloidaggregate wieder auf.
Für Experimente im lebenden Organismus setzten die Forscher Taufliegen ein, die genetisch so verändert waren, dass sie Beta-Amyloide bildeten, aus denen unlösliche Aggregate entstanden. Aus der Kreuzung dieser Tiere mit solchen, die das Affibody-Protein herstellten, gingen Fliegen hervor, die trotz starker Amyloidproduktion keine Ablagerungen mehr erzeugten. Auf noch unbekannte Weise wurden zudem die Beta-Amyloide aus dem Gehirn beseitigt. "Unsere Arbeit zeigt, dass Protein-Engineering neue Möglichkeiten für die Alzheimer-Therapie eröffnen könnte", sagt Torleif Härd von der Swedish University of Agricultural Sciences in Uppsala. Noch lässt sich die Altersdemenz weder verhindern noch aufhalten oder heilen.