Implantierbarer Defibrillator schützt auch im hohen Alter vor Tod durch Herzrhythmusstörungen
"Der implantierbare Kardioverter-Defibrillator reduzierte die Sterblichkeit im Vergleich zu Patienten, die keinen erhalten hatten, um 30 Prozent", erläutert Paul Chan vom Mid-America Heart Institute und von der University of Missouri in Kansas City. "Wir wollten die Effektivität implantierbarer Kardioverter-Defibrillatoren bei realen Patienten bestimmen, die älter sind und mehrere weitere Erkrankungen haben." Von den knapp 1000 während der sechs Jahre dauernden Studie untersuchten Probanden im Alter von durchschnittlich 67 Jahren hatte die Hälfte das Implantat erhalten. Die Teilnehmer litten an einer deutlich verminderten Funktion der linken Herzkammer.
Insgesamt starben 238 der 986 Probanden im Verlauf der Studie - 26,7 Prozent in der Gruppe ohne und 21,6 Prozent in der Gruppe mit Defibrillator-Implantat. 116 der Todesfälle waren auf eine Arrhythmie des Herzschlags zurückzuführen - daran verstarben 13,7 Prozent der Patienten ohne, aber nur 9,8 Prozent derjenigen mit Implantat. Verglichen mit Versuchteilnehmern, die kein Implantat erhalten hatten, reduzierte also ein implantierbarer Defibrillator das Risiko, an einer Störung des Herzrhythmus zu sterben, um etwa ein Drittel. Auch bei Patienten im Alter von 75 Jahren und älter blieb dieser positive Effekt des Implantats bestehen. Er verringerte sich aber, wenn das hohe Alter mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen kombiniert wurde. Zwar nahmen an der Studie im Schnitt deutlich ältere Patienten teil als an bisherigen, ähnlichen Untersuchungen. Eine Schwachstelle bleibt allerdings, so die Mediziner: Es waren nur relativ wenig Patienten im Alter von mehr als 80 Jahren involviert.